Bei beiden Methoden überwacht man den Betroffenen und entscheidet erst beim Fortschreiten des Tumors über die weitere Therapie. Deshalb fasst man beide auch als verzögerte Behandlung (engl. deferred treatment) oder konservatives Vorgehen zusammen. Der Hauptunterschied liegt im Ziel:
Beim abwartenden Beobachten (engl. watchful waiting, WW) kontrolliert man den Patienten und leitet eine palliative (die Beschwerden lindernde) Behandlung ein, sobald der Patient dies wünscht oder der Tumor Symptome (Krankheitszeichen) verursacht. Bei der aktiven Überwachung (engl. active surveillance, AS) schiebt man dagegen eine kurative (auf Heilung zielende) Behandlung unter engen Kontrollen so lange auf, bis der Tumor fortschreitet oder der Patient die Therapie wünscht. In beiden Fällen will man also eine Behandlung und deren mögliche Nebenwirkungen möglichst lange vermeiden, bei der aktiven Überwachung jedoch ohne die Möglichkeit zu einer Heilung aufzugeben.