Ausdauertraining bei Prostatakrebs

Durch gezieltes Ausdauertraining können folgende spezielle Effekte bei Prostatakrebspatienten während der Hormontherapie erreicht werden:

  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, vor allem im Bereich der Ausdauer
  • Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck können positiv beeinflusst werden
  • Reduzierung von Hitzewallungen
  • Verbesserung der seelischen Befindlichkeit
  • Reduktion von Müdigkeit und Erschöpfung
  • Herzkreislaufsystem wird stabilisiert bzw. gestärkt
  • Blutdrucksenkende Wirkung

Ausdauertraining können Sie vielfältig gestalten. Genauso wie das Krafttraining können Ausdauersportarten Sie ein Leben lang begleiten. Wichtig ist dabei, dass Sie eine Bewegungsform wählen, die Ihnen Spaß bereitet und bei der Sie sich auch in Bezug auf ihre Kontinenz sicher fühlen. Ein Ausdauertraining sollte 2- bis 3-Mal pro Woche durchgeführt werden. Dabei sollten Sie sich ca. 20 – 60 Minuten (wenn keine Probleme bestehen, auch länger) belasten.

Die Belastung sollte im aeroben Bereich stattfinden. Das heißt, die Intensität des Trainings, also z.B. die Laufgeschwindigkeit, wird so gewählt, dass Sie es als „etwas anstrengend“ empfinden. Wer sich im Training an den Spruch „Laufen statt schnaufen“ erinnert und sich mit seinem Laufpartner tatsächlich noch gut unterhalten kann, liegt meistens richtig.

Um genaue, individuelle Trainingsbereiche zu ermitteln, empfiehlt sich u.a. eine Leistungsdiagnostik, die von verschiedenen sportmedizinischen Institutionen, Kardiologen und selbstständigen Leistungsdiagnostikern angeboten werden.

Sie können ganz einfach mit dem Ausdauertraining beginnen, indem Sie die Fahrt mit dem Auto zum Bäcker durch einen kleinen Spaziergang ersetzen. Verabreden Sie sich mit Freunden! Sport in der Gruppe macht meistens mehr Spaß und die Zeit vergeht schnell.

Empfehlenswerte Ausdauerformen

  • Walking, Nordic Walking, Wandern
  • Skilanglauf
  • Fahrradfahren

Prostata Schmerzen nach dem Fahrradfahren? Sie sollten beim Fahrradfahren darauf achten, dass – bei vorangegangener OP – die Wunde durch die OP gut verheilt ist, bevor Sie wieder in den Sattel steigen. Dies ist frühestens nach 100 Tagen möglich, eventuell auch erst nach sechs Monaten.

Halten Sie diesbezüglich vorher Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. Legen Sie Wert auf einen guten Sattel. Der gut sortierte Fachhandel bietet eine große Auswahl an verschiedenen Sätteln und oft können Testsättel über einen längeren Zeitraum ausprobiert werden. Ein Sattel mit einer Aussparung in der Mitte für Weichteilgewebe kann, muss aber keine Erleichterung darstellen. Auch hier zählt das individuelle Körpergefühl.

Schwimmen/Aquajogging

Auch Schwimmtraining ist eine geeignete Bewegungsform, um Ihre Ausdauer zu trainieren. Voraussetzung hierfür ist verständlicherweise die vollständige Kontinenz. Beachten Sie auch, dass ein Schwimmbad immer einen Ort erhöhter Bakteriendichte und somit erhöhter Infektionsgefahr darstellt!