Häufigkeit des BPS

Die Häufigkeit des BPS nimmt mit dem Alter zu. So leiden Millionen von Männern in Deutschland an behandlungsbedürftigen Beschwerden, darunter jeder vierte über 50 Jahren.

Nach der Zahl der Betroffenen und den Kosten für Untersuchung und Behandlung ist das benigne Prostatasyndrom (BPS) eine Volkskrankheit. Dies gilt für zahlreiche Länder, wobei die Daten aus diversen Gründen (z.B. wegen verschiedener Diagnosen) sehr schwanken. Anders als beim Prostatakarzinom sind aber keine rassischen und geographischen Unterschiede in der Häufigkeit erkennbar.

In Deutschland haben etwa 40% von 12 Mio. Männern über 50 Jahren behandlungsbedürftige Beschwerden des unteren Harntrakts (LUTS, v.a. beim Wasserlassen, s. Begriffe sowie Zeichen und Komplikationen). Dies nimmt man an, wenn der so genannte IPSS über 7 liegt (Ergebnis eines Fragebogens, s. auch Untersuchung). Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen verspürt einen deutlichen Leidensdruck. Knapp 27% der Männer über 50 Jahren haben eine vergrößerte Prostata (über 25ml, gemessen mit Ultraschall, z.B. TRUS). Und bei gut 17% ist der Harnstrahl abgeschwächt (maximale Harnflussrate Qmax weniger als 10ml/s), was für ein Blasenabflusshindernis (BOO, s. Begriffe) spricht, zum Beispiel durch die Prostata. Beschwerden, Prostatagröße und Harnstrahlabschwächung nehmen mit dem Alter deutlich zu.

Nach anderen Untersuchungen beginnt die gutartige Vermehrung der Prostatazellen (benigne Prostatahyperplasie, BPH, s. Begriffe) nach dem 30. Lebensjahr und nimmt dann immer mehr zu. So sind in Europa bis zu 40% der Männer im Alter von 40-49 Jahren und bis zu 90% der Männer im Alter von 80-89 Jahren von einer BPH betroffen. Diese führt jedoch nicht automatisch zu Beschwerden (s. auch Zeichen und Komplikationen).